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„Hurrikansaison nicht lustig“

Januar bis Dezember 2004

Die drei Monate in Österreich vergingen wie im "Flug", Gabrielas Vaterhaus wurde nun glücklicherweise verkauft, somit kommt hoffentlich bald wieder Geld in unsere leere Kasse und mir gelingt es einen Starter, Wasserpumpe, Thermostat und Zylinderkopfdichtung in Reserve aufzutreiben. Bei Mercedes Papas in Wiener Neustadt hätten die Ersatzteile 1200 Euro gekostet, aber bei Mogparts in Deutschland kosteten sie nur 460 Euro, daß ist meiner Meinung nach ein echter Betrug, da alle Teile auch von Mercedes aus Zaragossa in Spanien kommen, wieso sie bei Mercedes um mehr als 700 Euro mehr kosten, ist mir etwas unklar! Mit den Ersatzteilen und fast 130 Kg Gepäck fliegen wir am 27. März 2004 wieder nach Miami, wo uns Georg bereits wieder am Flughafen erwartet und uns auf unser Boot bringt. Wir schwimmen noch und alles ist in Ordnung, auch Jan wartet bereits auf uns um uns eventuell mit seinem Dingi zum Boot zum bringen, aber wir werden von einem anderen Boater rausgebracht wo wir unser Dingi klarmachen um unser Gepäck zu holen. Als erstes läßt uns gleich der Außenborder in Stich, das Abspeerventil ist auseinander gefallen, das hatte ich noch nie vorher, somit gleich am nächsten Tag die erste Reparatur, aber der Außenborder funktioniert wieder, yipiehhh wir sind wieder zu Hause! Wir haben zwar Speck und Brot durch den Zoll bekommen, aber unser GPS hat einen Sprung am Display, der Plastikcontainer in den er verpackt war, wurde zerbrochen, somit kann man sich vorstellen wie Martin Air mit unseren Seesäcken umgegangen ist.


Am Montag den 29. März 2004 drehen wir unsere Anker aus die zig mal verdreht waren, und reinigen das Ankerseil in Bleach, dann starten wir unseren Motor um ihn wieder zum testen, nach einer Stunde glaube ich meinen Augen nicht zu trauen, beim Ölmaßstab kommt Diesel raus!! Da mir Everglades Diesel die Entlüftung mit einem verlängerungs Stück, in "U" form höher gesetzt hatte, spritzte zwar nicht der Diesel wieder aus der Entlüftung, aber dafür füllte er mir den Ölraum der Einspritzpumpe an, bis es nun bereits in der Höhe des Ölmaßstabes war und dort der Diesel rauskam. Als ich die Entlüftung wieder in die alte Position brachte stand fest, der Diesel kommt nach wie vor aus der Entlüftung, die Pumpe rinnt noch immer. Am Dienstag baue ich nach nun 65 Motorstunden wieder die Einspritzpumpe aus und sende sie nach Ft. Lauderdale zu Everglades Diesel. Fast könnte man es als einen Aprilscherz betrachten, als ich am 1. April Bill von Everglades Diesel anrufe, sagt mir dieser, das beim testen mit 90 Pfund die Pumpe nicht rinnt, er glaubt das es an der neuen Förderpumpe liegt, somit die neue bereits zweite Förderpumpe ausgebaut und ebenfalls nach Ft. Lauderdale geschickt.

Am Dienstag den 6. April ist unser Einspritzpumpe wieder da, und wieder eine andere neue Förderpumpe, nun schon die Dritte! Ich baue sie gleich ein und brauche 90 Minuten dazu, auch alle Leitungen sofort dicht gewesen und Motor nach entlüften sofort angesprungen, nur..... Die Einspritzpumpe rinnt noch immer!! Wieder mit Bill telefoniert und wieder beteuerte er, daß er die Pumpe getestet hat bei 90 Pfund und sie ist bei ihm am Teststand nicht geronnen, er verstehe das alles nicht, den im Motor leistet sie nur um die 30 Pfund. Er will aber schauen ob er nicht eine andere Pumpe auftreiben kann, wenn nicht will er uns das Geld zurück geben. Was mich nicht sehr begeistert, den ich will nicht pro Stunde ca. 8ml Diesel in der Bilge haben. Am Mittwoch legen sich kurz unsere Freunde mit "Opagammy" neben uns, und ein SMS kommt von Karl, der mit uns fünf Wochen den ICW in Richtung Chesapeak Bay gehen will, er kommt am 21. April in Miami an! Wir kratzen am 10. April den oberen Teil vom Unterwasserschiff ab, wo wir eigentlich bereits als künstliches Riff gelten müßten, der Bewuchs ist sehr hartnäckig in den vier Monaten geworden, wir haben ganze Austernzuchten am Kiel! Gabi klagt nachher über Schmerzen in den Leisten, und die Lymphknoten sind geschwollen. Am Rücken hat sie einen Ausschlag bekommen, was wir aber noch den Anstrengungen vom abkratzen zuschreiben, da wir ja immer tausende von kleinen Tierchen an uns sitzen haben, wenn wir aus dem Wasser kommen, wo uns ein Ausschlag nicht sehr verwundern würde.

Montag Nacht den 12. April kommen Sturmböen durch die Bucht, etliche Boote fahren Ankermanöver weil ihre Anker nicht halten, es ist eigentlich überall das selbe Spiel. Zwei Boote werden an Land und auf Grund getrieben, eine davon eine Nauticat "Beluga" und ein Oldtimer. Unsere Anker halten, dafür aber muß ich anhand von Gabrielas Ausschlag am Rücken und nun auch in der innen Seite des rechten Schenkels, und meiner "gescheiten" Bücher, von denen ich jede Menge an Bord habe, die Diagnose stellen: Gabriela hat Gürtelrose! Da wir hier von keiner Apotheke ein Medikament bekommen können, verabreiche ich ihr mal Antibiotika und Bettruhe. Wir haben keine Versicherung, aber da auch zwei Drittel der Amerikaner keine Versicherung haben, weiß ich was es kostet in ein Spital zu gehen, ein Vermögen, was wir nicht haben! Von einer Apothekerin bekomme ich für Gabrielas Ausschlag eine Salbe gegen Arthritis, hier gibt es wirklich nur Vollidioten in diesem Land! Da wir hier keine Chance auf ein anderes Medikament haben, ich würde nicht mal Antibiotika bekommen, aber das haben wir ja in unserer Bordapotheke, und Gabrielas Ausschlag "blüht und gedeiht" erinnere ich mich am 16. April an meine Akupunktur Kenntnisse die ich mir vor ein paar Jahren erworben habe und mich etwas in die Fachliteratur reingelesen habe. Ich finde speziell für "Gürtelrose" (Herpes Zoster Viren) ein paar Punkte die auch leicht zu finden und zu stechen sind, und mache ihr eine Akupunktur Sitzung! Nach bereits zwei Stunden gehen die Schmerzen zurück und Gabriela findet wieder etwas Schlaf. Trotz diesen Erfolgs, bekommen wir am nächsten Tag die Nachricht, das unser Gast den Törn mit uns abgesagt hat, was mir verständlich ist, da wir ja nicht wissen, wie lange Gabriela braucht um gesund zu werden, und eines steht fest, Geld kann gar nicht so wichtig sein, obwohl wir es brauchen könnten, aber was solls, es wird sich ein anderer Törn ergeben, jedenfalls hat Gabriela nun Zeit ohne Streß gesund zu werden.

"Intra coastal waterway"

Wir stehen anfangs Mai wieder mal in den Startlöchern, diesmal hüte ich mich aber jemanden vorher ein Email zu senden, weil es dann jedesmal schief ging! (Bin natürlich nicht abergläubisch, aber man kann ja nie wissen) Erfahre das unser Freund Heino, der Eigner von der "Manuda" mit der wir 7 Jahre in der Adria unterwegs waren, mit einem Gehirntumor auf der Intensivstation liegt! Somit bin ich mir wieder noch mehr sicher, daß unser Weg der Richtige ist, wir wollen es tun so lange es wir können. Ich modifiziere noch unseren Autopilot, der ja normalerweise für die Pinne ist, aber bei unserem "Stein" mit fast 20 Tonnen, er es unter Segel sehr schwer hat und ich mir nicht sicher bin wie lange er es ohne Probleme schaffen wird. Nun habe ich ihn für die Ansteuerung unserer Aries hergerichtet, und er muß nun nur die Kraft der Windfahne steuern, was nicht sehr viel ist, und das muß er sehr leicht schaffen. Leider bin ich von unserer Aries nicht mehr begeistert, die paar Monate wo sie nicht bewegt wurde, ist sie wieder fast total "eingefroren" obwohl ich alles vorher gut gefettet habe, was aber anscheinend nichts genützt hat. Im Augenblick arbeitet die Windfahne erst ab 6 BFT, auch "WT40" mit oftmaligen einsprühen und bewegen, änderte daran nichts, ebenfalls sind die Aluminium Endstücke gebrochen weil sie mit dem Stainlees Steel oxydierten und aufgequollen sind!


Ich wollte noch etwas "Bares" einwechseln und machte mich mit "Euro" auf den Weg, natürlich auch mit Reispaß und einen zweiten Ausweis, denn ohne so ausgerüstet zu sein, hat man in diesem bescheuerten Land keine Chance, nur diesmal glaubte ich zu "Träumen"! Im Umkreis von 3 km war ich in sechs Banken und keine einzige wechselte mir meine Euro um!!! Man verlangte von mir, daß ich damit zum Flughafen fahren muß, und "nur" dort würde man mir Geld wechseln! Ich weiß gar nicht ob man den Flughafen mit öffentlichen Transportmittel erreichen kann, wenn ja, dann braucht man dazu einen extra Urlaubstag, und mit den Taxi kostet es ca. 50 Dollar, ganz schöne Spesen für Geld wechseln, denke ich! Ich verstehe nicht, warum wir eigentlich in Europa überall Dollar annehmen und ohne Probleme wechseln? Der Dollar ist die meist gefälschteste Währung der Welt und eigentlich ist die USA das einzige Land der Welt, das nur Geld druckt, aber keinerlei Goldreserven dafür vorhanden sind. Und eigentlich weiß ein jeder der etwas mit Währungen zu tun hat, daß mindestens ein Drittel der Dollar die im umlauf sind, gefälscht sind. Warum läßt man bei uns die Amis nicht zum Geldwechseln am Flughafen fahren? Jedenfalls im tiefsten Russland, bekommt man besseres Service als in diesem Land.


Am 6. Mai machen wir eine Probefahrt nach Lake Worth, wo wir den Rest von unserem Rumpf abkratzen, was eine harte Knochenarbeit war, und wieder eine Spachtel dabei zerbrach. Wir waren wirklich schon wieder ein "künstliches" Riff! Wir bekommen noch einen kurzen Besuch von Karl, der uns zwar den Törn abgesagt hat, aber jetzt mit Rosie und einem Leihauto in Florida unterwegs ist. Am 13. Mai ist es soweit, wir gehen Anker auf und um 1035 ab in Richtung Nord durch den ICW! Wir haben unseren "Nachbarn" von North Lake vor uns, der ein etwas kleineres Segelboot hat und somit haben wir mit den öffnen der Brücken kein Problem, weil wir uns hinter ihm anhängen. Die ersten sechs Brücken am Weg nach Nord passieren wir ohne Probleme, wobei bei Jupiter Inlet die Strömung mit ca. 2,5 Knoten gegen uns ist und wir relativ langsam die Brücke passieren, der Motor macht keine Probleme und trotz unseren noch immer relativ rauhen Rumpf, machen wir bei 1800 U/min ca. 4,5 Knoten Marschfahrt. Um 1340 ist es dann soweit was uns alle angekündigt haben, die den ICW gefahren sind, ist eingetroffen! Wir sitzen auf Grund nördlich von Marker 58 um genau zu sein, auf 26°58'8 N und 80°05'2 W. Hier ist der ICW ziemlich Breit, und obwohl wir nur etwas an BB waren sind wir aufgelaufen. Gabriela macht sich Vorwürfe, da sie glaubte aus dem Fahrwasser gekommen zu sein, aber wie wir dann sehen, alle die diese Gegend zu kennen scheinen, halten sich weit an STB wo es anscheinend tiefer ist, aber es ist weder in der Karte, noch am Computer etwas eingezeichnet. Es ist auch kein Trost für uns, als wir sehen, daß unser Nachbar ein paar hundert Meter weiter, ebenfalls auf Grund gelaufen ist und festsitzt. Nun da wir ja bei Vessel Assist sind, haben wir ja das herunterziehen frei und nach etlichen rufen auf Kanal 16, meldet sich "Boat US" die hier Vessel Assist vertreten und die auch kommen wollen. Allerdings kommt die Flut rein, da wir bei fast totaler Ebbe aufgelaufen sind, und als ich sehe, daß wieder eines der stinkenden großen Motorboote mit voller Geschwindigkeit an uns vorbei laufen will, (Die meisten nehmen keine Rücksicht ob man auf Grund sitzt oder nicht, und rammen dich mit ihren Wellen noch ein paar mal mehr in den Boden!) nütze ich seine große Welle aus, und als wir von der Welle angehoben werden, schaffe ich es mit unseren 40 PS, die doch mehr Kraft haben als vorher unser alter Volvo, bei der dritten Welle frei zu kommen und wir sind wieder am Weg nach Norden. Nach knapp 15 SM haben wir nach der "Grundsitzeraktion" genug und sind der Meinung, daß wir nach unserer wirklichen langen Stehzeit, unser Tagespensum erreicht haben und setzen im Hope sound auf 27°01'56'' N und 80°06'25'' W den Anker. Rund um uns ist Natur pur, in der Nähe ein Nest mit Seeadlern und wieder ein strahlender Sternenhimmel über uns und weil es uns gefällt, bleiben wir gleich auch am nächsten Tag dort liegen. Am 15. Mai sind wir wieder unterwegs, diesmal haben wir vor doch 30 SM weiter zu kommen, und mit etwas über 6 Stunden fahrt, auch der längste Test für unseren Motor. Diesmal sind nur mehr drei Brücken zum öffnen wo es keine Probleme gibt, Strömung im St. Lucie inlet ist gegen uns, aber wir machen trotzdem noch 3,5 Knoten fahrt. Bereits um 1505 lassen wir den Anker hinter Causeway von Ft. Pierce auf 27°27'17'' N und 80°18'34'' W fallen. Laut Hafenhandbuch "Skipper Bob" sollte es hier keine Strömung geben, aber wie alles hier was "Nautik" und anderes betrifft, "Bullshit", die Strömung hat über 2,5 Knoten!! Der Marker Nr.4 fehlt und auch noch ein paar andere und wieder muß ich die Yugoslaven und Kroaten loben was die Seefahrt betrifft, sie sind der USA um Jahre vorraus. Am nächsten Tag kommt der Check in den Motorraum und ich bin begeistert. In den letzten 10 Stunden hielt sich der Verlust von Diesel der Einspritzpumpe durch die Entlüftung sehr in Grenzen, was ich gar nicht verstehe, den von selber repariert sich die Einspritzpumpe normalerweise nicht. Alles ist trocken, Wasser und die Temperatur waren immer ok, Getriebeöl auch ok, und auf 50 Stunden haben wir gerade einen halben Liter Motoröl gebraucht, für einen 25 Jahre alten Mercedes, eine tolle Sache, ich bin eigentlich zufrieden, und wir genehmigen uns einen extra "Sundowner"! Wir haben Süd Florida hinter uns und liegen in Central Florida, "Der Weg ist das Ziel"!


An meinen Namenstag den 18. Mai segeln wir mit Motorunterstützung von FT. Pierce den Indian River in Richtung Nord. Wir haben eine Menge Begleiter, Delphine, Seeschildkröten und zum greifen nah sitzen junge Seeadler in Nester auf den Markern. Verstehe eigentlich nicht, daß sich ein Seeadler ein Nest baut wo die ganze Nacht eine grüne oder rote Lampe blinkt, ob das etwas mit Zivilisation zu tun hat? Als ich die Genua berge, reißt die SSB Antenne in der BB Saling ab, der Beschlag ist durchgescheuert! Als ich am nächsten Tag die Antenne wieder befestige und somit in den Mast steige, entdeckt Gabriela einen Riß im Lümmelbeschlag, somit ist die nächste Reparatur angesagt, es wird einem nie fad auf einem Boot. Wir haben einen wunderschönen Segeltag und setzen vor Georgiana, auf Merrit Island im Indian River den Anker um einen Raketenstart zu beobachten der heute in Cape Canaveral ist. Es ist zwar nur eine kleine Rakete die einen Satelliten hochbringt, war aber trotzdem sehr imposant. Es ist total ruhig an diesem Ankerplatz, wie überall hier im Indian River, nur am Abend fangen rund ums Boot laute "knatternte" Geräusche an die bis um Mitternacht anhalten und dann wieder verschwinden. Wir wissen nicht was diese Geräusche wirklich verursacht, somit haben sie mal den Namen "Knatterfische" von uns bekommen! Am 20. Mai legen wir uns in Cocoa, (ein paar Seemeilen vom Ausgangskanal von Cape Canaveral) vor Anker und bringen gleich den Lümmelbeschlag zum reparieren, um den 5 mm Riß schweissen zu lassen. Gleich in der Nähe ist der älteste "Hardwarestore" an der Ostküste "Travis" der die Reparatur auch gleich übernimmt und uns auch einen guten Preis verspricht. Allerdings war der Weg zum Einkaufen etwas über eine Stunde, aber wir haben es auch noch geschafft in der Bibliothek Email zu senden.


Freitag 21. Mai 2004, der für uns zum "schwarzen" Freitag wurde!


Der Lümmelbeschlag wurde repariert, dann sah ich den Preis, für (3)drei mm schweissen verlangte er 65 Dollar, als ich sagte das dies etwas teuer ist, da er mir versprochen hatte es billig zu machen, und sogar Gabi extra nachfragte ob es nicht zu teuer ist, wurde Travis Osborne verrückt und sprang auf, wie man mit ca. 180 kg halt aufspringen kann! Riß mir den Teil aus der Hand und verschwand hinten im Geschäft. Als er zurück kam, hatte er mir an den Teil die beiden Laschen wo der Bolzen durchgeht total zusammen gebogen und der Eigner Travis Osborne hat den Teil nun auf der guten Seite mit der Eisensäge eingeschnitten und beim zusammenpressen mit dem Schraubstock ist der Teil hinten an zwei Stellen aufgerissen, nun zum reparieren sicher grösseres Problem und der Teil wurde dadurch sicher um 70 % mehr geschwächt als er vorher mit dem Riß war. Ich verlangte daß er die Polizei rufen sollte, was er aber nicht tun wollte, erst nach 20 Minuten, als er sah, daß ich nicht gehen werde, rief er einen Polizisten. Dieser sagte, daß er gar nichts machen kann und wir nur zivilrechtlich klagen können. Aber hat dann einen Report aufgenommen und es ist der Vorfall im Computer der Polizei registriert! Der Eigner wollte den Teil laut Angebot vom Polizisten um die 65 Dollar wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzen, aber das geht eben nicht mehr denn nun ist er sicher mehr zerstört und wir wollten nicht riskieren ihm den Teil nochmals zu geben. Die unglaublichen Details dieser Geschichte werde ich in meinem Buch schreiben, eines steht jedenfalls fest, wir habe von diesen "Gesetzen" und der lächerlich "Demokratie" die in diesem Land herrscht genug und wollen es so schnell wie möglich verlassen und hoffentlich nie wieder betreten müssen!!! Sollten nun manche meinen ich habe "überreagiert" dann war er noch nicht lange genug in diesem Land. Einem Land wo die "Bildung" der Durchschnittsbürger weit hinter dem Standard eines zivilisierten Europäers liegt, wo mehr als 80 Millionen keine Krankenversicherung haben, wo 45 Millionen keine Rente bekommen, wo eine "Jerry Springer Show" und "Oprah" die größten Einschaltquoten hat, wo in Florida noch letztes Jahr Acht Leute an Malaria gestorben sind und im ganzen Staat 54 Leute an "West Nil Virus"!, wo es weder eine Impfung gegen Kinderlähmung noch gegen Pocken gibt, wo sie nun 2003 rausgefunden haben, daß eine Mittelleitschiene auf den Autobahnen Frontalzusammenstöße verhindern hilft, wo sie einen Präsidenten haben der nicht mal korrekt gewählt wurde, wo man zwar in die Army eintreten kann und Leute töten, aber noch kein Bier trinken darf, wo Frauen mit Kindern Ihr Haus und Geschäft verlieren weil der Mann im Krieg im Irak ist und nun zu wenig Geld haben um die Raten zu bezahlen. Dies könnte ich nun noch tagelang fortsetzen, aber es ist sinnlos jedes weitere Wort über dieses Land zu verschwenden. Wie man sagte: "Es war kein Zufall daß Columbus Amerika entdeckt hat, es war einfach Pech!" Oder wie Humboldt schon über die USA sagte: "Die gefährlichste Weltanschauung ist die von Leuten, die die Welt noch nie gesehen haben!" Und das trifft auf ca. 90 % der Amerikaner zu, wenn sie mal aus dem Land rauskommen, dann um in den Krieg zu ziehen, obwohl sie weder wissen wo das Land liegt, noch wie man den Namen schreibt. Der einzige Unterschied zwischen einem kommunistischem Land und der USA ist: "Die Kommunisten sind clever genug um zu wissen, daß sie nicht frei sind!" Obwohl meine Chancen nun sehr groß geworden sind im Gefängnis zu landen, denn die Wahrheit über dieses Land zu schreiben ist hier nicht erlaubt, das Wort "Pressefreiheit" trifft hier nur für Dinge zu die nicht dieses Land angehen, aber ich mußte es mir von der Seele schreiben, auch wenn es mit segeln wenig zu tun hat. Ich bitte um Entschuldigung für dieses "Faux pas".


Habe diese Geschichte an alle TV Stationen und Zeitungen gesendet, außer von Segelmagazinen die meine Geschichte drucken werden, bekam ich sonst nicht mal eine Antwort. Allerdings ist das nicht weiter verwunderlich, der Journalismus in diesem Land ist so "billig" und "dreckig" und so was wie eine "Ehrenkodex" existiert nicht.
Fakt ist: "Es kann einem jemanden etwas zerstören, wobei dann indirekt zwei Personen für Wochen gezwungen sind auf einen neuen Teil zu warten, Ihren Urlaub und Geld verlieren, und man hat keine Chance dagegen was zu tun, außer einer Zivilklage!"


Wobei eine Klage eher ein Ding der Unmöglichkeit ist, ein Rechtsanwalt verlangt pro Stunde mal. ca. 150$ nur fürs reden mit ihm, und vier Wochen Zeit die wir hier verbringen müssen, zählen hier nicht als Verlust! Das in einem Land wo der Durchschnittsbürger gerade 1- 2 Wochen Urlaub hat, und den unbezahlt! Ich versuche jedenfalls weiterhin alle möglichen Leute und Stellen mit meiner Geschichte anzuschreiben, auch wenn es nicht viel nützen wird, aber den Versuch ist mir die Zeit wert.
Zwischendurch versuchten wir eine Marina zu finden die unser Boot raushebt und wir aber selber daran arbeiten dürfen, dies ist allerdings nicht so leicht da fast keine Marina ein "Stahl Beton" Boot rausheben will, genau so wenig wie Stahl oder Holzboote. Wir haben uns in Cocoa noch eine neue Ankerkette (60m) gekauft und machen uns auf den Weg zurück. Den Plan in die Chesapeak Bay zu gehen haben wir aufgegeben und wollen nur auf unserem Boot noch das Unterwasserschiff machen und dann nichts wie weg von diesem Land. Zu meinem 54 igsten Geburtstag, bekam ich wenigsten den Lümmelbeschlag wieder retour, geschweißt mit Spezial Stainless Steel Elektroden und obwohl es nun die vierfache Arbeit war, um 25 Dollar! Gabi bekam zu ihrem Geburtstag einen Stoff für neue Polster und Sitzbezüge in unserem Salon, der natürlich der teuerste im ganzen Geschäft war, aber dafür hat sie viel Freude damit.


"Wieder in den Bahamas"


Wir bunkern noch in der USA alles ein was wir an Vorrat in den Inseln brauchen werden, natürlich vergessen wir auch "Bier" nicht, da in den Bahamas das Bier sehr teuer ist. Alle diversen service Arbeiten, wie Stopfbuchse nachziehen, Ölfilter, Seewasserfilter reinigen, Dieselfilter gewechselt, Ölwechsel usw. Die Rettungsinsel bekommt ein Service um fast 600$ und unser Freund Georg besorgt uns zum Großhandelspreis Cold Tar Epoxy zum versiegeln unseres Rumpfes und auch das Antifouling. Nachdem wir noch unseren Rumpf abgekratzt haben ist es am 1. Juli soweit, wir gehen um 1235 ab vom North Lake und gehen mit der letzten Ebbe raus und in Richtung Süd. Der Wind ist nicht besonders stark und obwohl wir knapp 1 SM unter Land sind spüren wir trotzdem den Golfstrom zeitweise mit über einen Knoten gegen uns. Mit Vollmond und etwas Motorunterstützung wird es aber eine schöne Nachtfahrt, am 2. Juli um 0121 haben wir Ft. Lauderdale an STB und um 0725 lassen wir in Key Biscayne vor Nixons Villa den Anker fallen, wir sind wieder mal in Miami. Am 4. Juli erleben wir wieder mal die mächtigen Feuerwerke, leider bereits das vierte mal, und hoffentlich ist es diesmal auch das letzte mal! Nachdem wir noch in South Beach waren und uns die Farbe für den Rumpf besorgt haben, nochmals nach Dinner Key gegangen und Diesel aufgebunkert und uns neue Ferngläser geleistet, nun bekommt auch Gabriela ihr eigenes Fernglas und da mein altes nach nun 20 Jahren anfängt sich teilweise aufzulösen, musste ich mir schweren Herzens auch ein neues leisten. Ich baue noch den Zeitschalter für den Kühlschrank ein, den ich uns bereits in Cocoa besorgt hatte und auch noch einen Ventilator für den Kühlschrank Kompressor, da die Motortemperatur nun doch wesentlich höher ist als bei unserem alten Volvo, der ja nur Seewasserkühlung hatte, nun wird leider der Motorraum wesentlich heißer und da der Kompressor im Motorraum ist, lässt die Leistung beim Motoren sehr nach und der Ventilator soll Abhilfe schaffen, hoffe ich jedenfalls. Am 22. Juli 2004, der nun eigentlich als gesetzlicher Feiertag eingeführt werden sollte, ist es soweit, um 0800 gehen wir Anker auf und um 0924 verlassen wir den Biscayne Kanal und laufen in Richtung Ost, nach Bimini in den Bahamas! Ich sende die letzten SMS an unsere Freunde da unser Handy in den Inseln nicht mehr funktioniert. Es gibt zwar bereits in Nassau ein GSM Netz, aber ONE hat noch keinen Roaming Vertrag dafür, somit ist Telefon die nächsten Monate (Jahre) gestrichen.


Um 1310 sind wir auf der Position 25°35' N und 79°50' W und mitten im Golfstrom der uns mit ca. 3,5 Knoten nach Norden versetzt, unser Kompasskurs ist 135° aber die Fahrt über Grund nur 75° obwohl, wir den Motor zur Unterstützung mitlaufen haben. Es bleibt einer schöner Tag und wir kommen ohne Gewitter und Regen um 2010 vor Bimini an, wo wir den Ankerfallen lassen, die ersten 54 SM weg von Amerika! Am 23. Juli sind wir unterwegs auf der Großen Bahama Bank, zwar mit Motor da fast kein Wind ist und erst ab Mackie shoal kommen wir etwas zum segeln und es gelingt mir sogar eine schöne Makrele zu fangen die genug für uns beide ist. Da wir es nicht erwarten können den ersten Fisch von den Bahamas zu Grillen und der Wind einschläft, setzen wir, obwohl ich eigentlich nicht wollte, da wir schon schlechte Erfahrung mit ankern auf der Bank machten, doch auf 25°35'N und 78°28'W den Anker und grillen unsere Makrele mit einer Flasche Rotwein zur Feier des Tages! Leider waren meine Befürchtungen richtig, mehrere Gewitter mit starken Böen zogen über uns drüber und wir rollten erbärmlich bei einem Seegang von 5-6 auf der Bank, was mich nicht sonderlich, bis gar nicht gut schlafen lies. Am 24. Juli weiter bis nach Bird Cay und wir setzen um 1655 auf 25°23'N und 77°50'W den Anker, nach einem trockenen schönen Tag und ich komme wieder zu einem erholsamen Schlaf! Wir bleiben ein paar Tage und eröffnen die "Badesaison" in dem kristallklaren Wasser der Bahamas. Leider rieche ich Diesel im Motorraum und ich stelle fest, daß nun die Einspritzpumpe bei den Rohranschluss Stutzen leckt!! Die Leitungen sind aber dicht und die Stutzen fest angezogen, wieso die nun auf einmal undicht wurden, kann nur damit erklärt werden: "Wir sind wieder im Bermudadreieck!"

"Hurrikan Frances" in Sampson Cay:


Am Weg durch die Exumas erlebten wir wunderschöne Tage, fast alleine in allen Buchten und wir wußten wieder warum wir das tun. Aber wie immer schaut "Murphy" auf uns runter uns somit bekamen wir über Wetterfax und über SSB die Meldung rein, daß sich Hurrikan Frances gebildet hat und direkt am Weg zu uns ist, somit wieder mal die Entscheidung zu fällen, wohin flüchten? Da es in den Bahamas eher wenig echte sichere Hurrikan "Holes" gibt ist die Entscheidung wieder mal nicht leicht und ich muß zugeben, so wie "Frances" sich entwickelt, gefällt mir die Sachen überhaupt nicht. Vor allem dann nicht, wenn hobby Meteorologen wie Chris Parker, der nun auf 12359 khz, das Wetternetz für die Karibik von David Jones weiter macht, einen Hurrikan als sehr "interessant" bezeichnen, weil er Dinge tut die sehr unüblich für einen Hurrikan sind. Da zwar alle mit den verschiedensten Modellen auf ihren Computer arbeiten, waren sich die meisten einig, daß "Frances" genau in unsere Richtung geht! Er bekam mal eine Rekordgröße von 10 Grad im Durchmesser, also lockere 600 Sm groß, also ca. 1100 km! Und das man "Dank" der heutigen Technik nun mehrmals am Tage dazu fähig ist einen Wetterbericht zu bekommen, kann man auch "Dank" Navigationsprogramm am Computer, die einzelnen Wegpunkte und dann genau feststellen, daß er wirklich genau in unsere Richtung kommt, und das schon mit einer Kategorie 4 Hurrikan mit um die 150 Knoten Wind! Am 31.8.04 entscheide ich in die Sampson Marina zu gehen, es ist die sicherste Marina in den Exumas, aber auch die teuerste mit 70$ pro Tag! Position 24°12'51 N und 76°28'40 W genau im vorher gesagten Track von Frances! Wir holen unsere Hurrikanseile aus dem Motorraum und machen alles fertig mit einem "flauen" Gefühl im Magen. Am 2.9.04 ist Frances ein Hurrikan mit Kategorie 4 und 120 Knoten Wind mit Böen bis 140 Knoten, also alles über 200 km/h! Da nun 11 Leute Ihre Boote verlassen und ins Clubhaus der Marina gehen, entscheide ich mich auch dafür und wir ziehen mit dem Notwendigsten, Geld, Papiere, Essen und Wasser in das Clubhaus, vor allem da ich nicht sicher bin ob die anderen Boote wirklich an ihrem Platz bleiben werden und außerdem möchte ich Gabriela das Szenario an Bord ersparen wenn es nicht notwendig ist, ich kenne die Geräusche ja noch von Malta, wo ich den 8. Dezember 1988 nie mehr vergessen werde! Die Geschichten werden in meinem Buch nach zu lesen sein, was wir mit ein paar amerikanischen Idioten in dieser Nacht erlebt haben, die sich nieder gesoffen haben weil sie nicht zugeben wollten, daß sie Angst haben und eher mehr Probleme machten weil wir sie dann suchen konnten. Mir ist nun auch klar geworden, warum in den "Hurrican shelter" Alkohol und Schusswaffen verboten sind, leider war das nicht bei uns der Fall, was für manche extrem dämlichen Amerikaner sicher besser gewesen wäre.

Jedenfalls eines ist sicher, die "Bauernregeln" von den Bahamas treffen nicht zu, da Nassau voll von Frances getroffen wurde, die gerade 10 SM nordöstliche vorbeiging und großen Schaden angerichtet hat, auch in Eleuthra, Abbacos und Grand Bahama wo sie fast zwei Tage still stand bevor sie kurz nördlich von West Palm Beach alles verwüstete. Ich hoffe, daß unser Freund Jan mit seiner "James Cook" von dem wir unseren Motor gekauft haben, alles gut überstanden hat, er lag ja genau in West Palm Beach an einer Murring, inmitten von jeder Menge "Chunk" Boote die vergammelte Murrings und Anker haben die nicht mal den nächsten Gewittersturm aushalten! Unser Freund Georg in Ft. Lauderdal hat mit seinem Boot in Hendriks Isle alle gut überstanden, allerdings soll das Haus am Grundstück eher etwas stark in mitleidenschaft gekommen sein. Da natürlich wie bei uns in der Marina und in vielen Teilen der Bahamas und Florida die Telefonleitungen, Strom und somit auch das Internet zusammenbrach, wissen wir von vielen Freunden nicht wie es Ihnen ergangen ist, wir können nur hoffen, daß sie es auch gut überstanden haben. In Nassau sanken ca. 20 Boote, die zwei großen Wikingerschiffe mit denen sie die Touristen spazieren fuhren sind ebenfalls gesunken und selbst die großen Mailboote brach die Murring und der Anker aus und sie endeten in Athol Island am Strand. Ehrlich, ich könnte gerne auf jegliche "Hurrikanerfahrung" verzichten, obwohl ich nun genug "Storys" für mein Buch habe, hoffentlich kann ich mich bald mal genug entspannen um daran weiter zu schreiben.


Nun mit "relaxen" wird wohl nichts, als erstes mußte ich mit Erstaunen feststellen, daß in George Town, die Scotia Bank, die einzige auf der Insel, keine Euro nimmt! Verstehe nicht ganz, daß man zwar Pfund Sterling und Canadian Dollar, aber keine Euro wechselt? Bin aber sehr froh darüber, daß wir schon in George Town sind, denn im Exuma Sound wurde der Schwell, den wir mit 2-3 m mit uns hatten, nun teilweise an die 5-6 m hoch und die Wellen donnern auf die Ostseite von Stocking Island, dafür sorgten die Flutwellen von Karl und Jeanne die nun 300 bis 600 sm bis hier in die Exumas durch den Atlantik gelaufen sind, nun wäre die Einfahrt in die Bucht von Elisabeth Harbour nur unter Schiffbruch Gefahr möglich. Nachdem ich wieder Emails versenden kann, bekomme ich auch gleich ein paar "Hiobsbotschaften" mehr. Jan sein Boot wurde in West Palm Beach der Bugsprit abgerissen und seine Windsteueranlage ebenfalls zerstört. Unserem Freund Bill von der "Hokus Pokus", der in der Nähe des Okechobee Lake ein neues Haus baute, wurde von "Frances" das Haus, bevor es noch fertig wurde, wieder zerstört! Diese Saison ist nicht "ohne", es wurden acht namentliche Stürme vorausgesagt, davon drei große Hurrikans, nun haben wir bereits acht große Hurrikans und Ende November ist noch weit weg! Nun ist auch das eingetreten, was ich vorausgesagt habe, obwohl ich lieber nicht Recht behalten hätte, Jeanne hat einen Vollkreis gemacht und ist am selben Platz wie vor vier Tagen und zieht wieder nach Westen, noch dazu sehr langsam mit 3 kn, somit hat sie gute Chancen wieder stärker zu werden und geht wieder genau auf die Bahamas zu! Am Donnerstag den 23. September gehen wir in die "Red Shanks", eine Inselformation wo man sich durch Korallenriffe einfädeln muß, aber dafür 360° rundherum geschützt vor Wellen ist. Wir setzen um, 1505 gleich mal beide Anker auf 23°28'9 N und 75°44'1 W und hoffen, daß es Jeanne nicht einfällt einen Kurs nach SW zu nehmen. Freitag den 24. hält Jeanne den Westkurs weiter, wir bringen noch zwei Anker mehr aus und vermurren sie mit Kette, nun liegen wir vor vier Anker und warten wieder mal darauf nicht ein "Volltreffer" zu werden. Am Abend ist Jeanne bereits wieder ein Hurrikan Kategorie 2 mit 965 hPc und 85 kn Wind auf 26°4' N und 73°5' W und zieht mit einem Kurs von 275° ca. 11 kn schnell. Samstag ist Jeanne ein großer Kategorie 3 Hurrican und fegt über die Abaccos und Grand Bahama nördlich von Nassau hinweg, wo bereits Frances alles zerstört hatte, wieder eine starke Flutwelle und Wind um die 90 - 100 kn und zerstört was Frances noch stehen lies! Da wir ca. 160 sm vom Zentrum entfernt sind, hält sich der Wind in Grenzen, um die 20 kn mit Böen um die 25 kn, daß hätten wir auch locker mit einem Anker überstanden, selbst die nachfolgenden Gewitterböen, aber nie war ich mehr über eine "unnötige" Arbeit, wie die vier Anker ausbringen, froh als diesmal. Vor allem, da es nie eine "unnötige" Arbeit zur Sicherheit von einem Hurrikan gibt!

1.NOVEMBER 2004, WIR SIND WIEDER IM WASSER! Kein Halloween Scherz!


Am 14. Oktober 2004 hängen wir um 0815 am Travellift von der George Town Marina in den Exumas. Wir hätten wirklich schon als "künstliches Riff" gelten müßen, in den letzten 3 Wochen in den Red Shanks ist ein halber Meter Gras auf unseren Rumpf gewachsen, aber das Hochdruckreinigen hatte kein Problem damit. An sich kein Problem am Rumpf, nur dies Stelle am Kiel, von der "Sea tow" Aktion in den Florida Key's, ist wieder weg gebrochen. (Nachzulesen in früheren TR) Da aber an der Stelle noch ein Meter Beton dazwischen liegt, nichts was mich beunruhigen könnte. Wir kamen bereits am Nachmittag dazu um den Rumpf bis zum Beton runter zu schleifen. Es ging am Anfang auch schön voran, nur bin ich schon zu alt, oder zu müde geworden, jedenfalls bekam ich bald meine Hände nicht mehr hoch. Mit dem normalen Vibrationsschleifer sowieso keine Chance, also alles mit der Flex und gröbsten Sandscheiben, somit blieb diese Arbeit ganz an mir hängen, aber ich wurde von meiner Gabriela voll unterstützt, vor allem moralisch, nachdem mir gleich am 3.Tag die Halterung für die Sandscheiben zerbrach, natürlich an einem Sonntag wo alles geschlossen ist. Am 6. Tag machte der Makita Winkelschleifer "schlapp", mit Kohlen reinigen und schleifen konnte ich aber noch fertig schleifen, am 7. Tage war nicht nur der Rumpf, sondern auch ich "fertig" geschliffen. Mit dem "Fakt" eine "Ein Stahlbetonbootsrumpf = Eine Makita". Mit Hilfe eines Bootsbauers der zufällig auch in der Werft an einem Fischerboot arbeitet, konnten wir unseren Schaden am Kiel super mit GFK Matten verschließen, mußten aber unseren "Stein" neu "umblocken" lassen, (was extra 100$ kostete,) um den kompletten Teil zu schließen und absolut wasserdicht zu machen. Nach zwei dicken Lagen mit Cold Tar Epoxy dürfte das aber nun auch der Fall sein. Es war unglaublich wie glatt unser Rumpf wurde, kaum zu glauben, daß es Stahlbeton ist. Mit vier Lagen dick gerolltem Antifouling hoffen wir doch nun ein paar Jahre Ruhe zu haben. Von unseren Freunden, von der "Laloubi" sind wir mit drei Dosen guter roter Farbe gesponsert worden, somit bekamen unsere Püttingshalterungen einen roten Anstrich und Gabriela malte den Schriftzug "Key of life" und das Wappen neu in rot. Auf unser Ruderblatt wurde auch unsere Nationale in Rot-Weiß-Rot gemalt. Kurz gesagt, sind wir wieder um 770$ für die Werft, ärmer geworden, aber dafür sind wir das schönste, (und nun auch um mindestens einen Knoten schneller) Boot im Umkreis von 5000 Seemeilen! Ich kam auch noch dazu unsere Windsteueranlage die "Aries" (Judy der Elch) zu zerlegen und konnte das Ruder wieder total leichtgängig machen, indem ich die Teflonlager mühevoll ausgeschliffen habe, habe schon Alpträume vom schleifen. Unsere Aries funktioniert jedenfalls wieder super. Die Seeventile vom WC ausgebaut und gereinigt, diese Prozedur möchte ich hier nicht näher beschreiben, aber viele werden verstehen was ich meine. Alles wieder sauber, leichtgängig und dicht. Am 1. November 2004 hängen wir um 0925 im Wasser und um 0935 fahren wir unter Motor bei fast voller Flut an den Korallenköpfen vorbei nach George Town wo wir im Elizabeth Harbour nördlich von Moss Cay auf 23°30'49 N und 75°45'62 W nun vor Anker liegen.


 Key of Life Co.Ltd. Sailing Club ANKH - Erich Beyer, Dir. Postfach 377 A-1140 WIEN - AUSTRIA - zuletzt aktualisiert: 18.01.2009 08:15