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"Venezuela Merida"Januar bis Dezember 2006Detailliert wird es im 3. Teil von „Unter dem Key of life“ mit dem Untertitel „DER VORLETZTE KONTINENT“ nachzulesen sein.Aktualisierung im März 2006.Nachdem wir nun bereits 2000 Bordtage auf unserem "Stein" verbracht haben, können wir eigentlich feiern, was wir in den letzten sechs Jahren erleben durften. Auch wenn es immer wieder die selben Probleme sind mit denen man kämpft. So ist mein Citizen Tauchcomputer den ich nun das dritte Mal "neu" bekam, nach fünf Monaten wieder kaputt, nun das "14" Mal!!! Die Zeiger gehen in "zwei" Sekunden Schritten was einen notwendigen Batteriewechsel anzeigt! Nach fünf Monaten, nicht mal mit einem Tauchgang? Und die Temperaturanzeige funktioniert auch nicht mehr! Ich kann nur wiederholen: Nie mehr Citizen! Mein zwei Jahre altes, 200$ teures gasgefülltes schwimmfähiges Marineglas von "Westmarine USA" ist auf einem Okular innen "angelaufen" aber wieder ausgetrocknet! Gabriela hat ein etwas billigeres bekommen und das war schon vor einem Jahr innen feucht geworden bei Regen! Unser Dell verliert auch trotz neuer Pufferbatterie nach einem Tag die Zeit und Datum. Zum Glück bei wenig Wind ist die Travellerschiene vom Groß ausgerissen aber keinen Schaden am Lümmelbeschlag, noch am Baum verursacht, wobei wir dabei großes Glück hatten. An den mehr als zehn Schrauben entlang dürfte Wasser eingedrungen sein, da die Dichtungsmasse nach mehr als 25 Jahren nicht mehr schützte und das Holz verfault haben, nur ein Schrauben war verbogen, der Rest ging voll aus der Teakholz Halterung raus. Haben es in Mochima wieder reparieren können, diesmal sogar mit zwei Durchschrauben als Verstärkung! Auch unser Trimmruder, das die Pinne beim Segeln entlastet, mußte ich eine neue Halterung am Gestänge anschweißen lassen und neu montieren und unsere Aries bedarf wieder ein "full service". So gesehen wird einem nie fad denn die "normalen" Erhaltungsarbeiten enden nie! Ich möchte mich aber sicher nicht Beschweren, denn unseren Freunden von der "Alkinoos" ist nach über 100 Sm kurz vor Trinidad ein Netz in die Schraube gekommen und hat ihnen die Wellenkupplung abgerissen, keine Chance gegen die starken Trade Winde und Strömung nach Trinidad zu kommen, mußten sie wieder umdrehen und hier in Porlamar die Welle zu reparieren, wo sie jetzt nach fast drei Wochen hoffentlich bald fertig sind. Uns besuchte inzwischen ein Clubmitglied und langjähriger Freund Karl, der wie man sieht in der Foto 2 Seite, seinen Urlaub genoß, nicht nur in der Hängematte. Es fehlte uns an nichts, obwohl Gabriela für die Buchten genug Mahlzeiten eingekocht und sterilisiert hatte, bekamen wir günstige Fische von lokalen Fischern und etlichen Lomitos (Beefsteak) in Restaurants, sogar ich hatte Glück und fing in der Nähe von Cumana zwei Dolphin Fische und am nächsten Tag einen 75cm mir unbekannten Fisch aber der in Fischsuppe und Steak super schmeckte, wir konnten sogar unseren Freunden von der "Mastin" noch was geben. Die versuchen übrigens noch immer ihr Boot eine Stahlsloop zu verkaufen, VB 60000.- wenn ihr jemanden wißt, dann gebt die Homepage und Nummer weiter. Näheres findet ihr unter "www.geocities.com\symastin" oder direkt anrufen in Venezuela und mit Rudi reden: 00584179549936. Sie liegen nun hier schon zwei Jahre vor Anker und wir versuchen ein wenig zu helfen. Rudi ist auch bereit eine Provision für die Vermittlung zu bezahlen also auch eine Chance ein paar Tausender zu verdienen. Mit Karl kamen wir zu ein paar super Segeltage wo er auch tapfer an der Pinne war, von Coche wo wir die "kitesurfer" beobachteten und unsere alten Freunde mit der "Walkabout" wieder nach zwei Jahren trafen ging es weiter nach Cubagua, der Insel mit der ersten europäischen Ansiedelung in der Gegend. Der Leuchtturm vor der Charagato Bay ist in den Foto 2 zu sehen und wird heuer in unsere Clubmarke eingebaut werden. Weiter nach Mochima Nationalpark und von dort in die Laguna Grande de Obispo und nach Medregal. Nach einem schönen Segeltag ankerten wir vor der malerischen Bucht von Araya um am nächsten Tag früh morgens aufzubrechen, allerdings wurde Wind und Wellen trotzdem so stark, daß wir zeitweise nicht mal 2 Knoten schafften, mit Motor und zweimal gerefftem Groß schafften wir gerade drei Seemeilen West von Cubagua vorbei zu segeln und nach der Bucht von Mangle unter Chacacare vor Anker zu gehen. Wieder um 0200 früh auf und Wind hat nicht aufgehört, somit wieder das selbe Spiel, hart gegen an, diesmal gegen den Ebbstrom, der normalen Strömung und Wind! Mit einem Schnitt von 3 Knoten setzten wir kurz vor Mittag, nach acht Stunden den Anker in Porlamar. Karl konnte noch sein Ticket für den Flug checken lassen, war aber nicht notwendig, Flug wurde bestätigt. Wenn ich ihm glauben darf, hat ihm der Urlaub gefallen und wenn er auch sehr viel zurück redet und sogar eigene Ideen hat, waren die 17 Tage schön wieder einen Freund an Bord zu haben und ich hoffe, daß beim nächsten Mal seine Frau Renate mit dabei ist, denn meiner Meinung nach, hat Gabriela Karl viel zu sehr verwöhnt. Vor allem haben beide gegen "Mich" Stellung erhoben, was man nicht einreissen lassen darf, gleicht ja fast Meuterei! Karl flog mit einer Stunde Verspätung von Porlamar ab aber sonst keine Probleme, außer daß er in Oberösterreich mit Minus 10° zu tun hat, aber hier bei 28° weggeflogen ist. Wir wollen, nachdem wir alles wieder gebunkert und klar gemacht haben, nach Los Testigos, Blanquila und Tortugas Segeln und dann Richtung Festland um einen Platz zu finden wo wir unseren "Stein" lassen können, da wir ja vorhaben um den Juli herum für ca. 3 Monate nach Österreich zu kommen. Meine Telefonnummer steht ja schon im TR falls jemand Lust hat auch nach Venezuela zu kommen.Mit besten Grüßen aus Porlamar, verabschiedet sich Euer Capitano di tutti Capitani Erich und Wachführer Gabriela von der Key of life.Porlamar/Margarita/Venezuela am Dienstag den 7. März 2006Aktualisierung im Juni 2006 mit zwei neuen FotosWir stehen gerade am NW Ende der Halbinsel Araya nördlich vom Golf de Cariaco und sind am Weg nach Porlamar wo wir mit Freunden unsere Geburtstage feiern wollten, nur der Wind meinte es anders, seit drei Tagen kommt er genau aus der Richtung in die wir wollen und zwar mit 5-6 Bft und zeitweisen Böen bis 30 Knoten. Somit haben wir beschlossen zu warten und ich schreibe an den Clubnews und aktualisiere die Homepage die ich hoffentlich in Porlamar wieder ins Web stellen kann. Wir haben einen Teil den wir uns vorgenommen haben ausgeführt und wieder wunderschöne Erlebnisse und Tage hinter uns. Gemeinsam mit unseren Freunden mit der "Alkinoos" fuhren wir am 19. März um 0110 in Richtung Osten, nach Los Testigos mit wenig Wind gegen uns, aber dafür noch restlichen Schwell und Strömung. Gleich bei der Abfahrt brach von einem "Schaefer" Block der Niro Bolzen vom Wirbel, der die Sturmfock hält. Ähnlich ein paar Tage später wo wir feststellten, daß einer der 12mm Bolzen die den Bugsprit mit den Ketten seitlich festhalten gebrochen ist. Das ist einer der großen Nachteile von Stainless steel, es bricht wann es will, nach 25 Jahren oder nach ein paar Monaten ohne Vorzeichen, man weiß es nicht und es zeigt sich auch nicht wie bei einem normalen Eisenbolzen der zum rosten Anfängt und man weiß daß man ihn tauschen muß. So gesehen ist Niro nicht gerade "Das gelbe vom Ei". Mit Sturmfock und zweimal gerefften Groß fuhren wir hart gegenan und schafften gerade unsere Marschfahrt die aber immer weniger wurde je näher wir den Inseln von Los Testigos kamen. Am Ende hatten wir an die 2 Knoten Strom gegenan und brauchten für die letzten 10 Sm ca. 4 Stunden mit einem Kompaßkurs von 90° schafften wir über Grund gerade 10° es war fast wie im Golfstrom vor Florida! Insgesamt brauchten wir für die 51 Sm 17 Stunden, also genau einen Schnitt von 3 Knoten. Die Alkinoos war etwas schneller, aber hatte auch zu kämpfen. Um 1820 hatten wir den Anker auf 11°21'53 N und 63°07'83 W in dieser wunderschönen Inselgruppe gesetzt und leisteten uns ein "Ankunftsbier". Mit der "Alkinoos" hatten wir schöne Tage zusammen und Helga schaffte es sogar, daß ich nach ein paar "Sundowner" auf der Alkinoos, das Leuchtfeuer von Los Testigos doppelt sah, anscheinend dürfte ich nichts mehr vertragen. Alkinoos ist am 2. April weiter in Richtung Grenada gegangen und am 4.April werden wir mit einem "Mayday" am VHF Funk Kanal 16 wieder daran erinnert, wie schnell etwas passieren kann. Von einem amerikanischen Katamaran fiel der Ehemann 14 Sm vor Margarita über Bord und trotz Einsatz von der venezulanischen Guarda Costa mit zwei Patrolbooten und Helikopter, sowie Fischerbooten die sich an der Suche beteiligten, konnte der Mann nicht mehr gefunden werden. Immer wieder glauben die "Möchtegern" Segler jemanden aus dem Wasser fischen zu können, aber auch bei schönen Wetter, wie es die ganze Zeit war, hat einer alleine wenig Chancen bei auch "nur" ein bis zwei Meter Wellen jemanden im Auge zu behalten und gleichzeitig das Boot zu manövrieren, vor allem unter Segel. Am Ost Strand von Los Testigos Grande sehen wir bereits eine Menge Spuren von Schildkröten und wir machen uns auf den Weg die Schildkröten zu beobachten wenn sie ihre Eier in den Sand legen, aber bis 0200 am 10. April, außer das wir ein romantisches Lagerfeuer machten, leider ohne Erfolg. Walter, ein Österreicher ist mit seiner "China Clipper" mit zwei Leuten nach Antigua unterwegs, kommt aber am 11. April wieder zurück in die Bucht! Sein Motor wurde ihm zweimal heiß und somit wurde die Zeit für den Rückflug seiner Gäste knapp und er geht zurück nach Porlamar. Die deutsche Yacht Amazone stampfte auch 14 Stunden nach den Testigos und hat ebenfalls Probleme, alle seine Batterien sind kaputt und er hat Diesel und Wasser in der Bilge, und dann noch Probleme mit dem Außenborder, also nicht nur wir dürfen immer etwas reparieren. Gabriela hat begonnen die Agave, die wir seit Monaten mitführen auszuhöhlen und es wird unser drittes Didgeridoo werden, das wir dann beim nächsten Lagerfeuer innen mit den glühenden Holzkohlen ausbrannten, klingt übrigens ganz gut.Am Donnerstag den 13. April 2006 haben wir endlich kurz nach Mitternacht bei Vollmond auf der Ost Seite der Insel eine ca. 300 Kg oder mehr, Schildkröte, mit ca. 1,50 Metern Länge, beim Eier legen beobachten können. Obwohl ich das schon in Ceylon gesehen habe, war es wieder ein Erlebnis der Sonderklasse und es freut mich, daß auch Gabriela nun diese Erfahrung gemacht hat. Leider als bitterer Beigeschmack kam der Schock für unsere Nachbarn, ein französisches Paar das mit ihren Katamaran "Tiara" neben uns ankert. Als sie zurück gingen, lag auf der Stelle wo sie ihr Dingi an den Baum gebunden hatten, nur unseres, wir hatten uns schon gewundert als wir sie am Strand trafen wie sie ans Ufer gekommen waren weil wir kein anderes Dingi sahen! Ihres war gestohlen worden!! Wahrscheinlich von einem Fischerboot aus "Sucre" der "Hurimar" die wir schon seit 14 Tagen kennen und jeden Tag an diesem Strand anlegen um dann um 0500 oder 0600 früh wieder raus zu fahren. Allerdings diesmal kamen sie relativ spät, so ca. um 2200 erst in die Bucht und legten sich an den Strand, ich beobachtete sie mit dem Fernglas und sah deshalb daß es die "Hurimar" war, denn ich saß im Cockpit und schrieb an meinem Buch weiter. Kurz darauf fuhr die "Hurimar" aber wieder raus, diesmal aber ohne Licht und wir wunderten uns noch warum? Nun als dann das Dingi der Franzosen fehlte wurde es uns klar, somit wurde das schöne Erlebnis der "Turtel watch" für die Franzosen zu einem Alptraum! Es war übrigens das erste Mal, daß auf den Los Testigos etwas gestohlen wurde! Foto von Schildkröte steht in "Foto 2" und auch eine Aufnahme vom Leuchtfeuer am Berg gemacht über Los Testigos Grande wo links die Ostbucht zu sehen ist wo wir die Schildkröten beobachteten und rechts unsere traumhafte Ankerbucht. In der Nacht vom 14. auf den 15. April können wir nochmals das Schauspiel vom Eierlegen, diesmal einer etwas kleineren, ca. 200 Kg Schildkröte beobachten, diesmal waren Crews von Trinidat, Frankreich und Spanien mit dabei die an unserem Lagerfeuer saßen. Vor dem Strand wo wir lagen, können wir jeden Tag große Iguanas beobachten und von den Fischern bekommen wir frischen Fisch, wir leben wirklich wieder mal im "Paradies". Und es ist nicht zu glauben, am Ostersonntag den 16. April habe ich nun nach fast vier Jahren endlich mein Buch "Bermuda Dreieck und zurück" fertig geschrieben! Nach einem Monat und an einen der schönsten Plätze fahren wir am 18.April um 0620 zurück nach Porlamar. Normalerweise ist diese Richtung die einzige in die man super segeln kann, nicht so wenn wir es wollen, der Wind ist zwar mit 3-4 Bft und manchmal etwas mehr, super, nur der Schwell und die kurze kabbelige Welle von der Karibik lassen uns einen "Eiertanz" aufführen und die Segel schlagen wie verrückt und wir müßen um 1225 den Motor mitlaufen lassen um besser Kurs halten zu können. War aber nicht so schlecht, denn nun wurden unsere Batterien wenigstens wieder voll geladen und mit Motorunterstützung schaffte es auch unser Autopilot wieder den Kurs zu halten, was vorher nicht der Fall war. Ich hatte einen Biß von einem Dorado (Dolphin Fisch) der ganz schön groß war, doch blieb ich bei reinholen mit der Angel am Baum hängen und er riß mir ab, sehr zu unseren Kummer, speziell für Gabriela die sich auf Fisch gefreut hätte. Aber ich fing kurz danach noch einen kleineren und eine Stunde später noch einen ca. 40cm Dorado und Gabriela schaffte trotz Seegang noch vor Margarita eine sehr gute Fischsuppe zu kochen und wir hatten für zwei Tage super Fisch. Um 1740 diesmal nach 11 Stunden setzen wir wieder den Anker in Porlamar. Am nächsten Tag durfte auch ich unserer Außenborder reparieren, erstens fiel der Abstellsicherheitsschalter in alle Teile auseinander und dann war, nachdem wir ihn vier Wochen nicht brauchten, der Vergaser ausgetrocknet und alle Düsen zu, aber er läuft bereits wieder, allerdings ohne Sicherheitsschalter. Nachdem wir unsere Vorräte wieder aufgestockt haben und Gabriela genug eingekocht hat, waren wir froh aus Porlamar wieder weg zu kommen uns sind in unsere Lieblingsbucht die "Laguna Grande de Obispo" im Golf von Cariaco gegangen und nach Medregal wo wir checkten wann die Marina fertig ist, da wir ja vorhaben ca. Mitte Juli nach Österreich zu fliegen und unser Boot dort an Land lassen wollen. Am 28. April sind wir vor Anker in Coche wo die "Kite surfer" WM stattfindet und es ist kaum zu glauben, wir lagen dort schon wochenlang vor Anker und es ist immer wie jetzt hier vor Araya, es bläst einem das Hemd aus der Hose, jeden Tag Wind um die 5 Bft und sogar in der Nacht hört er nicht auf, aber nun bei der WM warten sie auf Wind, der Start wird fast jeden Tag auf 1500 verschoben weil vorher zu wenig Wind ist, also Murphy sorgt wirklich für alles! War aber auch bei etwas zu wenig Wind ganz lustig zu beobachten wie sich die mit ihren Kite's durch die Luft wirbeln lassen. In Porlamar gab es einen Minus Rekord am Ankerplatz, nur 44 Boote, es waren schon um die 150 Boote dort wenn die Hurrikansaison kommt wie es ja nun schon wieder bald der Fall ist, die ersten "Tropical waves" ziehen schon wieder durch. Immer wieder ist die Kriminalität zu bemerken, ein Vorfall soll sogar in der "Kronen Zeitung" gewesen sein, ich habe es am deutschen Netz gehört, Klaus ein Österreicher der mit seiner "Escapade" vor Porto la Gruz in der Bucht Piritu lag, wurde überfallen und in den Bauch geschoßen und hat eine Niere dabei verloren, er soll aber bereits wieder aus dem Spital sein. Dort wurde bereits mehrmals, unter anderem ein amerikanischer Chirurg ausgeraubt wie in meinen englischen Storys nach zu lesen ist. Nach Monaten haben wir in Medregal wieder etwas Regen gesehen und unser Deck wurde wieder fast salzfrei und bei der letzten Fahrt fange ich einen ca. 5 kg und 96 cm langen Dorado wo wir zwei Tage Fischsuppe und drei Tage Fisch hatten und unsere Segelfreunde von "Savanna blue" einladen konnten, wo uns fast schlecht wurde weil wir soviel gegessen hatten. Die sind übrigens vor uns in Richtung Porlamar gefahren, wo ich mich entschlossen habe besser zu warten und Recht damit hatte, sie mußten hart gegenan knüppeln und machten gerade mit ihren Katamaran 2,5 Knoten Schnitt gegen harte See und Strömung, wie er mir über Funk sagte, wäre er auch stehengeblieben wenn er das gewußt hätte, aber man glaubt es eben nicht wenn man es nicht selber erlebt, das ist der Grund warum wir noch hier stehen und warten. Wir haben heute den 22. Mai und vielleicht kommen wir heute Nacht noch weiter nach Cubagua falls der Wind nachläßt, was aber die letzten Tage nicht der Fall war, aber wir haben ja keinen Termin, somit ist es egal.In diesem Sinne viele Grüße von Eurem Capitano di tutti Capitani Erich und Gabriela.Araya/Punta Caracare/VenezuelaAktualisierung von Wien 23. August 2006Viel Zeit vergangen und wir sind bereits in Wien auf einem ca. 3 monatigen Kurzaufenthalt mit Gesundheitscheck und neuen Mietern suchen für unsere Wohnung. Leider wurde bei Gabriela bei der Untersuchung festgestellt, daß sie einen Gallenstein von 12,5 mm besitzt, und es freut sie eigentlich gar nicht, daß sie "steinreich" ist und wird sich am 6. September unter das Messer begeben und wir hoffen, daß alles gut verläuft. Bei mir ist noch alles offen, aber auch ich hoffe, daß alles in Ordnung ist mit mir. Neue Gleitsichtbrille habe ich schon bestellt, und dabei musste ich feststellen, daß wir mit unserem Gesundheitssystem schon nahe an die USA ran kommen! Vor ca. 3 Jahren hatte man mir auf die Brille 176 Euro drauf gezahlt, diesmal bekomme ich "2,36 Euro"! Es ist echt ein Witz was mit unserem Sozialsystem passiert, dabei dürfen wir noch froh sein, daß wir mit relativ kleinen Selbstbehalt noch operiert und ins Spital können, was in der USA sicher nicht der Fall wäre, aber eigentlich will ich Österreich nicht im entferntesten mit dem "Micky Maus" vergleichen, das ja eher mit der "dritten Welt" zu vergleichen wäre.Am 20. September war ich an der Reihe. Um 2200 hatte ich Schmerzen im oberen Brustraum, der trotz Chinabalsam und Bronchialtee auch nach drei Stunden nicht weg ging, worauf ich den Fehler machte und den Notruf anrief um einen Rat einzuholen ob es eventuell gefährlich sein könnte, man hängt doch an seinem Leben! Die sendeten sofort einen Wagen, weil sie der Meinung waren ich sollte nicht selber in die Rudolfstiftung gehen, denn das könnte zu anstrengend sein. Nachdem sie mir ein EKG gemacht haben und mir Nitrospray in den Mund sprühten, von dem ich eigentlich Kopfweh bekommen sollte wenn das Herz in Ordnung ist, ich aber kein Kopfweh bekam und das EKG nicht sicher befriedigend war, nahmen sie mich mit nach Lainz zum Dauertest EKG und pumpten mir in fünf Stunden mehr Medikamente in allen Formen in den Körper, als ich in den letzten fünf Jahren genommen hatte. Jedenfalls machten sie auch noch ein Ultraschall (Sonographie) vom Herz, wo sie eventuelle Unstimmigkeiten feststellten vor allem stürzte ihnen das Gerät dabei dreimal ab, und deshalb um sicher zu gehen eine "Angiographie" machen wollen! Nachdem sie sechs Blutproben getestet haben, waren alle Negativ und es war einstweilen sicher, das ich bis Dato noch keinen Herzinfarkt hatte noch übertaucht habe!Nachdem man am 22. morgens nochmals ein spezial EKG gemacht wurde und wieder etliche "Vampire" mir an allen Stellen Blut absaugten und wieder andere mir in alle möglichen Stellen dafür was reinsprizten, (wahrscheinlich um Medikamente zu testen) kam die Morgenvisite, wo man mir wieder die Angiographie nahelegte. Nachdem ich allen auf die Nerven ging und das ganze Spital bereits wusste, daß wir in Venezuela am Segelboot leben und ich wieder dorthin zurück will, und sie damit rechneten, daß ich ihnen wieder durch die Finger schlüpfen könnte, kamen sie kurz nach 1100 um mich fuer die ANGIOGRAPHIE abzuholen, nicht ohne mich noch mal zu "picksen" sogar mit größeren Nadeln für das Kontrastmittel. Mit dem wirklich freundlichen Arzt konnte ich die ganze Zeit über diskutieren und am Monitor fast immer alles beobachten, wo er mit dem Herzkathether gerade war, auch die positive Meldung das meine rechte Aterie schön wäre, etwas später auch die linke wunderschön war, was ihn sogar sehr wunderte weil ich ihm ja gesagt hatte früher 100 Zigaretten pro Tag geraucht zu haben, auch wenn das schon 15 Jahre her ist. Er sagt nun sehen wir uns das Herz innen an und es wird etwas heiß werden wenn das Kontrastmittel kommt. Es wurde nicht gerade heiß, aber doch sehr warm. Angefangen in der Kehle und Hals runter den Körper entlang und dann fühlte es sich an als wie wenn die ganze Wärme beim Arsch rausginge, man könnte es auch als was anderes auslegen, was es aber nicht war, es war wirklich nur Wärme die da runterging! Dann wurde das Herz am Monitor schwarz und bald darauf sagte er, die Kammern sind schön und nur die linke hat vielleicht etwas weniger Leistung aber das kommtbei 70% der Leute vor, sonst kein Problem! Ich glaube der "Stein" der mir vom Herzen fiel, war überall zu hören. Nach fünf Stunden mit einem 3 Kg Sandsack auf meiner Leiste mußte ich am Rücken liegend ausharren, konnte aber essen und im liegen mit Strohhalm trinken und um 1700 wieder aufstehen und im wahrsten Sinne des Wortes "aufatmen"! Am Samstag den 23. kam ich wieder nach Hause, vor allem GESUND! Das ist einer der vielen Gründe, warum wir versuchen unser Leben zu leben, wie wenn es unser letzter Tag wäre, es kann schneller gehen als man denkt und ein "goldener" Grabstein nützt einem nichts mehr!Unsere Key of life steht bei Navimca in Cumana an Land und wartet auf uns und einem neuen Anstrich und wir harren der Dinge die noch auf uns zukommen werden. Die Preise bringen uns noch um und hoffentlich sind durch diese nicht vorher gesehenen Ausgaben unsere geplanten Landausflüge in Venezuela nicht gefährdet. In diesem Sinne alles Gute von Wien und Erich, sowie GabrielaAktualisierung im Dezember 2006"Werft Navimca und Trip nach Merida"Die letzten Wochen waren hier sehr streßig aber auch sehr eindrucksvoll auf unseren Trip ins Landesinnere, nach Merida. Der erste Schock nach unserer Ankunft in der Werft Navimca kam über uns, als ich an BB in der Mitte etwas unterhalb der Wasserlinie einen Riß mit ca. 5 mm entdeckte. Sie haben unser Boot in der Zeit unserer Abwesenheit ca. 2 m nach links versetzt und dabei dürften sie mit einem Steher unseren Rumpf beschädigt haben. Jedenfalls fehlte genau dort der mittlere Steher, wo wir aufgebockt waren. Natürlich wollte man alles abstreiten, aber ich hatte genug Fotos, worauf zu sehen war, wo wir vorher standen. Es nützt hier nicht sehr viel sich auf eine Klage einzulassen. Das ist eher sinnlos. Der Schaden hielt sich in Grenzen, obwohl ich feststellte, daß der Vorbesitzer an der Stelle schlampig gearbeitet haben dürfte. Nachdem ich alles, was meiner Meinung nach nicht mehr sicher ist, entfernt hatte, setzten wir, in das von mir geöffnete Loch, ein mit GFK Matten und Epoxy verstärktes zwei cm dickes Schiffsbausperrholz ein, das innen und außen noch mit einem cm Epoxy verstärkt wurde. Diese Stelle dürfte nun mehr aushalten, als der restliche Rumpf selbst und sicher auch wirklich dicht sein. Obwohl ich ja schon sehr oft mit den verschiedensten Booten an Land war, dürfte dies der heißeste Platz gewesen sein, wo wir je gearbeitet haben. Unser "Stein" tat seinem Kosenamen alle Ehre und heizte sich wie ein Kachelofen unter Tags auf über 50° auf und gab es in der Nacht dann langsam wieder ab. Trotzdem wir alle Ventilatoren laufen hatten, bekamen wir erst in den frühen Morgenstunden erträgliche Temperaturen im Inneren unseres Bootes. Jedenfalls haben wir es wieder geschafft, drei neue Lagen weiß zu streichen und die Püttings, sowie die Schrift und Wappen wieder im strahlendem neuen Rot zu machen. Das Antifouling wurde dreimal gerollt. Die letzten zwei Lagen bekamen eine Dosis von Pflanzengift beigemengt, das die Barnikels fernhalten soll. Hoffentlich mit mehr Erfolg, als das teure "Trinidad" Antifouling von der USA, das eher keine Wirkung zeigte, welches wir vor zwei Jahren kauften. Unsere Aries Windsteueranlage bekam auch wieder ein Service, da jedesmal wenn sie drei Monate nicht in Gebrauch ist, sich die Windfahne nur bei Böen um die acht Beaufort bewegt. Nach diesem Streß haben wir beschlossen unseren Trip nach Merida zu machen, den wir uns auch verdient haben.Ausflug nach MeridaAm 6.11.06 sitzen wir in Cumana um 0800 im Bus nach Merida pro Person 75.000 Bol. (25 Euro) vorsorglich mit Pullover und Decke ausgerüstet, da wir von Freunden gewarnt wurden, es wird kalt werden, nicht nur am Pico Bolivar mit seinen 5007 m sondern bereits im Bus. Die Klimaanlage dürfte nur zwei Stellungen haben, sehr kalt und super kalt! Die Liegesitze mit Fußlehnen sind für normal Sterbliche recht bequem, für meine noch 194 cm, aber doch etwas quälend. Nach 21 Stunden kommen wir am 7.11. um 0500 in Merida an und nach einem Frühstück nehmen wir uns ein Zimmer mit Bad in der "Posada Alemangne" um 45.000 Bol. ca.15 Euro. Nachdem am Morgen des 8.11. klares Wetter ist, leisten wir uns um 55.000 Bol. ca.18 Euro die "Teleferico" (Seilbahn) auf den Pico Bolivar, der höchste Berg von Venezuela. Sie ist mit einer Länge von 12,5 km nicht nur die längste, sondern auch die höchste Seilbahn der Welt. Die Talstation in Merida, "Barinitas" liegt in 1577 m und jede halbe Stunde geht eine Gondel mit 40 Personen ab. In "La Montana" auf 2577 m der 1. Station, steigt man um und ab jetzt gehen die Gondeln alle 12 Minuten. Die 2. Station "La Aguada" liegt auf 3452 m und man spürt schon deutlich die Höhe und die wesentlich dünnere Luft. Die 3. Station "Loma Redonda" liegt auf 4045 m und von dort geht es dann zur letzten und 4. Station auf 4765 m am "Pico Espejo". Der Ausblick ist nicht nur durch die dünne Luft "atemberaubend", man ist buchstäblich über den Wolken und sieht weit unten Merida und die Lagunen von alten Gletscherseen "La Negra und La Colorada". Neben der Statue von "Virgen las Nieves" (Der Schneejungfrau) könnte man stundenlang Fotos schießen, so lange es noch klar ist und nicht die ersten Wolken einfallen, wo man dann in Minuten nur mehr dichten Nebel sieht, wenn man Pech hat oder zu spät rauf fuhr.Die Baumgrenze ist hier in den Tropen doch deutlich höher, als in unseren Breiten und trotz dieser Höhe eher wenig Schnee. Um die 2500 m ist die "Frailejon Morada" (Mönchskraut) überall zu sehen. Sie wird wegen ihrer weichen samtigen Blätter auch das WC-Papier der Anden genannt und hält die Temperaturschwankungen an einem Tag von -15° bis +40° aus. Aus ihr wird auch ein Saft gegen Astma und ähnlichen Beschwerden gewonnen. Unser Ausflug war jedenfalls ein voller Erfolg, der nur durch unser Bad am nächsten Tag in den heissen Quellen von "La Musui" in 2700 m übertroffen wurde. Diese Fahrt durch die "Sierra Nevada" führte uns zum dritt höchsten Observatorium der Welt "Llano del Hato" über die höchste Straße von Venezuela auf 4118 m dem "Pico El Aguila" (Der Adler) zur Condorstation, wo die fast ausgestorbenen größten Vögel der Welt in den Anden wieder heimisch werden. Wir haben wunderschöne Tage erleben dürfen, und wenn nicht Präsident Chavez in der Stierkampfarena gesprochen hätte und somit tausende von "roten" Anhängern nach Merida "gekarrt" wurden, und wir uns diese Art von Wahlveranstaltung sicher nicht geben wollten, vor allem da alles abgesperrt war und im wahrsten Sinne des Wortes "die Hölle los war", wären wir wahrscheinlich noch länger geblieben. Aber da man nur schlafen hätte können, wenn einem beide Trommelfelle gefehlt hätten, nahmen wir um 1400 den Bus zurück nach Cumana.Dieser Ausflug war jedenfalls ein Erlebnis der "Sonderklasse" und ist jedem zu empfehlen, es war wunderschön und sicher unvergeßlich für uns. Auf der neuen Fotoseite 3 sind die aktuellen Fotos dazu.Am Dienstag den 14. November 2006 läßt uns der Kran um 0920 ins Wasser und kurze Zeit später fahren wir fast bei voller Flut durch den Kanal raus in den Golf von Cariaco. Dabei hatten wir gerade noch 10 cm Wasser unter dem Kiel und mit viel "Bauchweh" kamen wir ohne uns das neue Antifouling wieder abzuschleifen gut durch den Kanal in die "Freiheit"! Das Wetter meinte es gut mit uns, und mit leichtem NW Wind, der total ungewöhnlich für diese Region ist, legten wir mit über 5,5 Knoten Marschfahrt die nächsten 34 Sm bis Cubagua zurück, wo ich an den News arbeitet und wir wieder "leben"!In der Zwischenzeit haben wir Proviant auf Vorrat, Diesel und Wasser voll gebunkert und einen Batteriehauptschalter getauscht der in seine Bestandteile zerfiel. Dann bei einem Check von Motor festgestellt das Kühlverschluß von Wärmetauscher gebrochen war und somit wieder repariert haben. Auch das Plastik eines Sicherungshalter hatte "Ermüdungserscheinungen" und ich ersetzte die Halterung. Unser Press Terminal vom ersten Vorstag hat einen "Haarriß" und muß erneuert werden, nur leider kein 10 mm Norseman Terminal auf der Insel aufzutreiben, somit wird es hoffentlich noch bis zu den "West Indies" halten um es dort dann zu erneuern. Nur weil manche Fragen, was wir denn so den ganzen Tag über machen, aber unser "Stein" lässt sich sicher immer was einfallen, daß uns nicht zu Fad wird.Wir sind unter der neuen Telefonnummer +584123527230 in Venezuela direkt zu erreichen, hier ohne Probleme, da wir keine Passivgebühr bezahlen. Wenn wir, was wir im Dezember oder Jänner vorhaben, in Trinidad zum Karneval oder in Grenada sind, bitte wieder unter +4369910775548 mit SMS, denn dort ist wieder hohe Passivgebühr für uns. Danke unseren Freunden die uns geholfen haben, und wenn alles klappt wird der neue "TR 25" in Trinidat oder Grenada entstehen.Ende November in Porlamar/Margarita, bereits in den "Startlöchern" stehend um wieder nach Los Testigos zu segeln und auf ein "Wetterfenster" für Trinidad oder Grenada zu warten. Da wir dort weder Handy Empfang noch Internet haben und vielleicht bis über Weihnachten dort sind, wünschen wir Euch allerbeste Gesundheit und ein glückliches Weihnachten und ein Prosit 2007!Eurer Capitano di tutti Capitani Erich und Wachführer 1. Offizier Gabriela"Trinidad und was kommt!"Wir haben es wieder mal geschafft und sind in Trinidad angekommen. Nachdem wir schon lange auf ein Wetterfenster gewartet haben, aber die Tradewinde in der Winterzeit hier in der Karibik ja immer um die 15 - 20 Knoten aus Ost kommen und zur Weihnachtszeit mit den sogenannten "Christmaswinds" noch stärker werden sollen, versuchten wir es doch am 5. Dezember um 0120 früh von Porlamar aufzubrechen um eventuell bis nach Los Testigos zu kommen. Schwell um die 2-3 m gegen uns machte es etwas freudlos und wir drehten in Richtung Küste ab um dort mit "Motorsegeln" entlang zu gehen, wobei wir ganz gute Fahrt machten. Da der Schwell aber relativ hoch war, legten wir uns nach fast 10 Stunden an der Küste um 1040 in eine Bucht bei Carupano auf 10°41'08 N und 63°13'77 W vor Anker um etwas auszurasten und zu schlafen. Um 1610 versuchten wir weiter gegenan zu "dampfen" wenig Wind aber Schwell, mit gegen uns laufendem Strom von fast 2 Knoten machte uns doch zu schaffen, dann kam noch eine Front mit starken Böen und Regen auf uns zu und wir stampften uns zeitweise fest wo wir gerade noch 1,5 Knoten schafften! Da wir ja keinen Termin hatten und auch nicht auf der Flucht waren, drehte ich nach 6 Sm ab um noch bei Tageslicht in die Bucht von Puerto Santos einzulaufen denn es gab die nächsten 65 Sm keinen vernüftigen Ankerplatz mehr und falls der Wind und Schwell von NE kommt ist man auf einer Legerwallküste sehr bescheiden dran und bis Trinidad sind es noch 95 Sm. Wir schafften es noch um 1800 auf 10°43'37 N und 63°09'95 W den Anker zu setzen. Der Hafen ist vom Wetter her einer der sichersten an der ganzen Küste, allerdings wurde vor ein paar Jahren ein Franzose dort erschossen und eine andere Yacht wurde überfallen und einem Kind die Pistole an den Kopf gehalten und die Yacht total ausgeraubt, inklusive Gewand und Schuhe! Somit fühlte sich Gabriela nicht ganz wohl in diesem Hafen und wollte eigentlich weiter. Allerdings dürfte man dann eigentlich in der ganzen Karibik nirgends mehr anlegen und auch wenn man in Begleitung mit anderen Booten fährt ist man nirgendwo mehr sicher, wie in den Berichten nachzulesen ist. Es wird sogar abgeraten an der Küste entlang zu gehen, da auch hier Boote schon überfallen wurden, aber unsere Schrotflinte ist ja nicht weit weg! Der "Äquatioral Strom" steht aber weiter draußen aber immer mit einer westlichen bis norwestlichen Strömung von 1,5 Kn - 3 Kn und macht ein weiterkommen eher mühsam bis unmöglich. Unter der Küste geht es doch besser und man hat gute Chancen auch weiter zu kommen und mit viel Glück wenn man sehr nah an der Küste ist, kann man sogar eine "Kehrströmung" erwischen die mit einem ist und etwas hilft. Die Nacht blieb ruhig und am Vormittag des 6. Dezember kam zwar nicht der Nikolaus, aber dafür schon die ersten Fischerboote um uns um Zigaretten oder Alkohol anzubetteln, einer wollte sogar gleich 5 Dollar haben, was uns und vor allem Gabriela sehr auf die Nerven geht. Vor allem muß man dauernd aufpassen, damit man ja keinem eine Chance gibt an Bord zu kommen wo man dann nicht mehr viel ausrichten kann, vor allem wenn jener dann auch noch bewaffnet ist! Um 1430 kam ein Fischerboot mit drei jüngeren und einem älteren Mann näher und machten anstalten um längsseits anzulegen. Ich kann zwar nicht besonders gut spanisch, aber ich rief ihnen sofort zu: "NO APROXIMARSE BORDA!" Das war vielleicht gramatikalisch nicht korrekt, aber jeder muß verstehen was es bedeutet, nämlich nicht näher zu kommen! Der ältere rief irgendwas von "Authorita", sah aber eher nicht wie eine Authoritätsperson aus, mit weißem T-Shirt, keinenfalls nach keiner Uniform, somit rief ich nochmals "NO APROXIMARSE BORDA" was sie aber nicht aufhielt noch näher zu kommen. Inzwischen sagte ich Gabriela sie soll die Schrotflinte bringen und ich nahm sie rauf ins Cockpit und legte sie auf die Bank. Der ältere wollte nun noch näher und sagte etwas von "hable", nur wollte ich sicher nicht mit ihm reden geschweige den an Bord lassen worauf ich ihm nun noch lauter zurief und Gabriela meinte nachher man konnte hören das ich es Ernst meinte und als sie noch näher kamen, ca. 3 Meter von uns ließ ich ihm Schrotflinte sehen die ich nun in der Hand hielt! Die drei Jüngeren "froren" etwas ein und der ältere rief sofort "tranquila, tranquila" und nun drehten sie sofort ab, es wirkt doch wenn man die richtigen Argumente hat! Nur von wohl fühlen konnte jetzt sicher keine Rede mehr sein, und auch ich dachte daran, daß ich in der Nacht sicher mehr wach sein als schlafen würde und da Gabriela es lieber hatte zu gehen, gingen wir, nachdem ich unseren Freund Michael in Porlamar angerufen hatte und ihm die Situation schilderte, um 1535 Anker auf und fuhren weiter. Michael will sein Boot die "Don Miguel" ebenfalls nach Trinidad bringen, nur reparieren die "Spezialisten" sein Getriebe seit über sechs Wochen bereits zig mal und er hat bereits das dritte Getriebe eingebaut und bis jetzt hat noch keines funktioniert und die Ersatzteile um mehrere Millionen Bolivares waren wertlos und das Geld rausgeschmissen! Der Schwell war mit ca. 8-9 Sekunden Intervall eher lang für die Karibik und somit schafften wir relativ gute Fahrt mit Motorsegeln gegenan und im Notfall hatte ich vor nach Norden zu den Los Testigos abzudrehen falls wir keine Fahrt mehr machten. Der Wind hielt sich in Grenzen und nach 2100 ging er bis auf 1-2 Bft zurück und schlief teilweise in der Nacht total ein. An sich war die Fahrt an der wilden Küste von Südamerika entlang richtig romantisch und mit fast Vollmond hatten wir teilweise eine schöne sternenklare Nacht. Um 2232 hatten wir das Capo Tres Puntas an STB und wir machten noch immer relativ gute Fahrt obwohl der Schwell nun wirklich teilweise an die 4-5 m hoch war und mit einem ca. 10 Sekunden Intervall aber immer mehr zu einer langen Atlantikdünung wurde und uns nicht zu sehr behinderte. Um 0814 war es total klar und wir hatten "Promontorio de Paria" die NE Huk von Südamerika an STB und drehten in die "Boca Grande" ein. Diese Durchfahrt hatte es in sich und hies nicht umsonst das "Maul des Drachens" und obwohl es von den vier Durchfahrten die grösste war machte die Strömung und die Atlantikdünung ein fürchterliches Spiel mit uns, die Bedingungen waren wie im Golfstrom und wir kämpften uns tapfer durch und unser Motor schnurrte dahin und lies uns nicht im stich. Als wir die SW Huk von der ehemaligen Leprainsel Chacachacare beim Diamond Rock umrundeten und nach Osten in Richtung Trinidad abdrehten konnten wir aufatmen und die Strömung nahm uns mit und wir machten über 7 Knoten Fahrt. Am 7. Dezember 2006 um 1210 nach knapp 21 Stunden Fahrt setzten wir den Anker auf 10°40'74 N und 61°38'39 W in Trinidad in der Chaguaramas Bay. Die Zollformalitäten waren problemlos und freundlich, nur leider mußten wir nach dem Gesetz von Trinidad unsere Schrotflinte bei Zoll deponieren bis wir wieder das Land verlassen. Mit 196.- TT$ (Trinidad und Tobago Dollar) ca. 23 € hielt sich auch die Gebühr für das Einklarieren in Grenzen. Jedenfalls haben wir nun vor eine Weile hier zu bleiben und sich den Karneval anzusehen, und ich muß zugeben, daß ich es gar nicht erwarten kann das Städtchen auf der Leprainsel Chacachacare, das vor 30 Jahren aufgelassen wurde zu erforschen. Die ehemalige Leprakolonie ist teilweise vom Dschungel wieder verschlungen worden und die Natur holt sich langsam aber sicher wieder alles zurück. Wenn der Karneval wirklich besser als der Jankanoo in den Bahamas sein soll und an den von Rio de Janairo heran kommt, dann könnte der Aufenthalt hier sicher ein Erlebnis der Sonderklasse werden. Wir sind hier wieder per SMS zu erreichen, aber bitte nicht anrufen da hohe passiv Gebühr für uns anfällt und ich deshalb nur bei Voranmeldung mit SMS in dringenden Fällen abhebe, unter unserer österreichischen Telefonnummer: +4369910775548. Wir spielen auch mit dem Gedanken die Ostküste von Südamerika bis zumindest nach Surinam runter zu gehen, wenn wir es schon nicht bis nach Brasilien schaffen da leider die Strömung und der Wind zu stark gegen uns ist aber dafür haben wir noch Zeit und werden wahrscheinlich noch vorher nach Grenada gehen, aber "nix is fix"! Ich werde sobald ich ein paar Fotos von hier und den Treiben vom Karneval habe auch neue Fotos reinstellen, bis dahin viele Grüße aus Trinidad von Erich und Gabriela. 10. Dezember 2006 Chaguaramas Bay / Trinidad |
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